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19.2.2013
Die Fahrt nach Cape Jarvis war ziemlich anspruchsvoll. Obwohl nur 40 km brauchten wir doch fast zwei Stunden bis wir am Ziel waren. Dann runter zum „Hafen“, von wo die einzige Fähre nach Kangoroo-Island abgeht. Hier haben wir uns nach den verschiedenen Möglichkeiten erkundigt. Es gibt deren viele, vom Tagesausflug bis zu 10 Tage mit Übernachtungen. Mit Auto oder ohne. Wir haben uns für 2 Tage mit Übernachtung und einer geführten Tour. Nach ¾ Stunden, etlichen Telefonaten und hin und her war alles abgecheckt und wir im Besitze der notwendigen Tickets. Oh, schon 3 Uhr und wir haben langsam Hunger. Also zurück zum Town. Town – ha, ha. 1 Liga-Lädeli mit einem Hotel um die Ecke gebaut, welches Food und Drinks anbot. Selbstverständlich mit einigen Spielautomaten und Lottoscheinen. Auf die Frage, ob wir was Essen könnten – ein Blick auf die Uhr des Wirtes, oh die Küche ist zwar schon geschlossen, aber bestimmt finde ich jemanden, der was für Euch kocht. Sagt mir einfach was. 1 x Fisch und 1 x Spaghetti Carbonara. Nach einer halben Stunde war unser Essen serviert. Wer immer auch gekocht hat – es war wunderbar.
Der örtliche Campingplatz war ein alter Bauernhof mit freilaufenden Hühnern und Hunden. Es war aber der einzige in der Nähe von der Fähre. $ 25,- die Nacht mit Strom und sauberen Duschen und WC. Ist doch OK, oder?

20.2.2013
Auch einem bewachten Parkplatz oberhalb der Fähre konnten wir den Camper stehenlassen. Pünktlich um 09.00 Uhr legten wir ab. Das Meer war ziemlich unruhig. Bei dem Geschaukel war es eine Herausforderung auf die Toilette zu gehen, vor allem die Hosen wieder heraufzuziehen (Keine Fotos vorhanden). Aber man lernt immer dazu.
Nach der Ankunft auf Kangoroo-Island wurden wir am Hafen abgeholt. Zum Glück waren wir nur eine kleine Gruppe von 20 Personen. KI (Kangoroo Island) ist 20-mal so gross wie Singapur und die drittgrösste Insel von Australien. Da in KI das Wasser besonders sauber ist, gibt es eine hervorragende Basis für die Fischindustrie. Mini-Industrien wie das Destillieren von Eukalyptus, Schafskäse und die Honiggewinnung kurbeln auch das Tourismusgeschäft an. Dieser ist in den letzten Jahren zum wichtigsten Zweig geworden.
Bei unserer Rundfahrt machten wir Halt bei der Clifford’s Honeyfarm. Vom Besitzer wurde uns der ganze Ablauf erklärt und wir konnten auch beim Leeren der Waben zusehen. Neben Handarbeit hat doch auch schon die Technik Einzug gehalten. Bei den Bienen handelt es sich um Ligurische Honigbienen, welche vor Jahren aus Italien nach KI gebracht wurden. Diese sind sehr gute Honigproduzenten und relativ zahm, dass auch ohne Schutzanzug die Waben geleert werden können. Eine einzelne Wabe ergibt 1,5kg Honig und dies mehrmals jährlich. Wir haben drei verschiedene Sorten probieren dürfen – herrlich.
Weiter ging es dann auf ungesteuerten, holprigen Strassen (Haupt- und Nebenstrassen) zu Mittagessen. Mitten im Walde, weit und breit sonst nichts.
Nun ging die Fahrt zu einer Bucht mit Seelöwen. Wir wurden von einem Ranger abgeholt und über die Dünen und weiter über eine steile Treppe runter zum Strand geführt. „Immer in der Gruppe bleiben und nicht näher als 8 Meter zu den Tieren“. Die Seelöwen sind zwar Leute gewohnt, aber könnten doch immer noch unberechenbar sein. In der Natur und so nah, sind die Tiere ziemlich gross (Grösser als ich. (Kommentar Ruedi auch bei geschlossenem Mund)).
Der nächste Stopp war bei einer Flugshow von Greifvögeln u.a. Falken, Eulen und ein Keilschwanzadler. Mir persönlich haben die Eulen am besten gefallen. Via der Emu-Bay, wo wir einen Fotohalt machten, ging es nach Kingscote, dem Hauptort der Insel, wo noch eine Pelikanfütterung auf dem Programm stand. Nun zum Hotel. Da nicht alle das gleiche Hotel gebucht hatten, konnten die ersten bereits nach 15 Minuten aussteigen, wir nach einer halben Stunde und der Rest hatte noch ca. 50 km zu fahren. Übernachtet haben wir in einem Hotel der Mercure Gruppe..

21.2.2013
Pünktlich um 08.10 Uhr kam uns Robert, unser Fahrer und Guide, abholen. Die Gruppe, welche zuletzt abgeladen wurde, war bereits im Bus. Sie mussten noch etwas früher aufstehen. Nun es war noch etwas Zeit bis zur Weiterfahrt und so mussten alle noch Robert’s Frau Margrethe, welche hier an der Rezeption arbeitet, Hello sagen gehen.
Nun die heutige erste Station war eine Eukalyptus Farm. Das Öl wird aus der Narrow Leaf Mallee Pflanze gewonnen (destilliert). Das Öl brauchen sie hier für alles Mögliche; zum Desinfizieren, Milderung bei Juckreiz, als Fleckenentferner oder sogar zum Putzen, weil es so gut riecht. Die Büsche müssen immer wieder geschnitten werden und das Holz wird dann gepresst. Das wenige, welches herausgepresst wird, wird aufgefangen und dann destilliert. Die Destillationsanlage wurde mit Holz befeuert und was schon sehr alt. Das Resultat hat mich aber überzeugt, sodass ich etwas Öl gekauft habe. Die zweite Station war so eine Art Tierspital für diejenigen Tiere, welche verletzt von den Leuten hierher gebracht worden sind.
Die Ranger haben sie gesundgepflegt. Also sind diese die Leute gewohnt und zwar von der guten Seite. So konnten wir zum ersten Male Koalas knuddeln, Kangoroo’s und Wallabys füttern. Auch gibt es jede Menge verschiedener Vögel, Pfauen, Emus etc. Immer wird man von einem Ranger begleitet, der auf unsere Fragen die richtige Antwort wusste. Das ist schon toll.
Nach dem Mittagessen fahren wir durch den Flinders Chase Nationalpark, dem ersten und grössten Nationalpark Australiens. Ein Drittel der Insel wurde nie abgeholzt und bildet so für viele Tierarten einen ungestörten und natürlichen Lebensraum. Leider wurde ein grosser Teil vor einigen Jahren durch ein Buschfeuer teilweise zerstört und kann sich erst langsam wieder erholen. An der Küste des Nationalparks fahren wir zu den „Remarkable Rocks“, einer Formation aus Granit, welche durch Wetter und Erosion fast wie Kunstwerke aussehen. Ziemlich skurrile Figuren. Ebenfalls an der Küste, der Cape du Couedic Leuchtturm. Er wurde 1906 erbaut und alles Material musste damals mit Schiffen an die Klippen gebracht und von Hand auf einem schmalen Wege hochgeschafft werden. Stein für Stein. Der Leuchtturm war mit drei Familien besetzt, welche jedoch nur alle halben Jahre per Schiff mit Verpflegung versorgt werden konnten. Da musste wohl ein ausgeklügelter Speiseplan gemacht werden. Die letzte Station im Flinders Chase Nationalpark war der „Admirals Arch“. Bei diesem von der Natur geformten Bogen ist der Lebensraum der neuseeländischen Pelzrobben. Es ist lustig zu sehen, einige liegen hier wie hingeworfen, andere tummeln sich in der Brandung oder spielen miteinander.
Auf der dreistündigen Rückfahrt erzählt uns Robert, unser Driver, viele Stories über Schlangen, Koalas etc. Ich weiss nicht genau wer alles verstanden hat. (Australisch ist halt nicht Englisch). Er hatte aber auch auf jede Frage eine Antwort. So habe ich mich nach dem Namen des starken Spitzgrases erkundigt, welche wir am Wegesrand sahen. Nun, das sei weder ein Gras noch ein Busch, sondern ein Baum. Dieser wächst pro 10 Jahre jeweils nur einen Zentimeter, nichts kann ihn jedoch umbringen. Ob wir ein Beispiel sehen wollen? Na klar, an einem Waldweg hielt er den Bus an und forderte uns auf genau hinzusehen. Es schwarzer Stamm, ca. 2,5 m hoch hatte oben diese Spitzblätter. Warum denn der Stamm so schwarz sein? – Nun es gibt hier immer wieder Waldbrände, aber diese Pflanze töten diese nicht, there are still ALife. Also dieser Baum ist demnach über 3000 Jahre alt. All die Büsche rundum sind Ableger dieser Mutterpflanze. Also in 5000 Jahren werden wir einen wunderbaren Platz von diesen Bäumen haben.
Um 7.pm sind wir dann wir dann wieder bei der Fähre. Die Überfahrt war ruhig und schnell. Auf dem Festland dann zurück auf den Campground in Cape Jarvis.

 

22.2.2013
Wir suchen den Campingplatz in der Nähe von Adelaide, welcher uns von einer Australierin empfohlen worden ist.  Direkt an der Beach. Aber was wir auch schon gelernt haben, direkt ist nicht immer direkt. Aber diesmal war es so. Ein kurzer Weg über die Dünen und eine Treppe und schon war man am sauberen Sandstrand. Das Wasser klar, man hätte die Haie sehen können wenn diese dann gekommen wären. Auch der Campingplatz war Ideal. Vor dem Eingang ein Bus, welcher nach Adelaide geht, einer zum nächsten Hafenstädtchen Gleneg und einer zu einem riesigen Einkaufszentrum in der Nähe des Flughafens. Und so sind wir jetzt in Adelaide Shore angekommen.

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